Drei Fragen an die neue wissenschaftliche Mitarbeiterin des CeDiLE

Karine Lichtenauer, du hast am 15. Januar 2025 die Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin des CeDiLE übernommen. Kannst du uns in wenigen Worten sagen, wer du bist?

Ein Schnabeltier der Fremdsprachendidaktik vielleicht? Fremdsprachenunterricht, v.a. Französisch, Didaktik des Französischen, Deutschen und Englischen in verschiedenen Institutionen, Sprachenpolitik im Bildungsbereich, Mitarbeit an Publikationen…
Ich staune über die Qualität der Forschungsprojekte und der neuen Unterrichtsmaterialien, aber auch über das, was Lehrer:innen ganz konkret in ihren Klassen umsetzen: so viele gut durchdachte und gut umgesetzte Projekte, die viel zu selten ausserhalb der jeweiligen Schule bekannt sind. Mit der Stelle am CeDiLE werde ich meine Neugier befriedigen und hoffentlich meine Begeisterung für die Entdeckung all dieser Schätze weitergeben.

Was hat dich für diese Stelle motiviert?

Das CeDiLE erfüllt meiner Meinung nach eine wesentliche Funktion in der Schweizer Landschaft der Fremdsprachendidaktik, indem es Forschungsergebnisse und Entwicklungen nicht nur für Forscher:innen, sondern auch für Praktiker:innen und für alle interessierten Personen aufbereitet. Ich halte es in unserer Zeit für absolut unerlässlich, die wissenschaftliche Reflexion, ihre Methoden, ihre Ethik und im Allgemeinen das rationale Denken zu fördern. Um es sehr pathetisch auszudrücken: Das CeDiLE trägt meiner Meinung nach zum Kampf gegen den Obskurantismus bei, indem es den wissenschaftlichen Diskurs für alle leicht zugänglich macht, und zwar in einem Bereich, der alle betrifft: das Erlernen von Fremdsprachen. Es ist ein großes Privileg und eine enorme Freude, daran teilhaben zu dürfen. 

Und schließlich: Welche Aspekte vom CeDiLE möchtest du weiterentwickeln?

Es ist noch ein bisschen früh, um es zu sagen. Aber einige Punkte machen mich schon jetzt sehr neugierig. Ich würde gerne die Arbeit meiner Vorgänger:innen im Bereich der Weiterbildungen fortsetzen: nach geeigneten Formaten suchen und Weiterbildungen anbieten, die den Bedürfnissen der Lehrpersonen entsprechen und mit der aktuellen Forschung im Einklang stehen.
Ganz allgemein würde ich gerne besser verstehen, wie man einen Dialog zwischen Praxis und Forschung herstellen kann, sei es über den Blog oder mit einem Weiterbildungsangebot. Ich frage mich vor allem, welche Formen der Wissenschaftskommunikation in diesem Fall erfolgversprechend sind. Es geht nicht darum zu popularisieren, denn Redakteur:innen und Leser:innen sind alle Expert:innen des Sprachunterrichts, entweder als Praktiker:innen oder als Forscher:innen. Die Perspektive der einen und der anderen ist jedoch unterschiedlich, ebenso wie der Zugang zu neuem Wissen: Zeitmangel, wissenschaftliche Terminologie, die abschreckend wirken kann oder auch Mangel an regelmäßigen Informationen.
Das CeDiLE hat sich von Anfang an mit diesen Fragen beschäftigt. Ich möchte sie weiter vertiefen, um die Wissenschaftskommunikation so gut wie möglich zu ermöglichen.

Danke, dass Du das Ruder übernimmst !  
Danke für die Übergabe!

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