Die Zeitschrift Babylonia gibt eine Nummer zu «Sprachen im Museum erleben» heraus. Das CeDiLE hat mit den beiden Herausgeberinnen Karine Lichtenauer (Universität Genf) und Laura Loder Büchel (PH Zürich) gesprochen.
In unserem Podcast erklären die Herausgeberinnen wie nach dem Lockdown, als die Museen wieder öffnen konnten, die Idee entstanden ist, eine Ausgabe zum Thema «Sprachen im Museum erleben» zu gestalten. Denn sie haben festgestellt, wie sehr Museen Orte der Freiheit und des spontanen Austausches sind und beschlossen, sich eingehender mit den Synergien zwischen dem Lernen von Fremdsprachen und Museumsbesuchen zu befassen. Aus ihrer Sicht sind Museen in vielerlei Hinsicht wertvoll: Einerseits lassen sie in Schulbüchern behandelte Themen lebendig werden. Andererseits unterstützen sie die Behandlung von Fragen zur Interkulturalität oder die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich der demokratischen Bildung.
Ich habe meine Fremdsprachenschülerinnen und -schüler immer ins Museum mitgenommen. Es ist eine Gelegenheit, über vielerlei Dinge in einem spontaneren Rahmen zu sprechen, der durch dieses andere Umfeld geschaffen wird. Das kann je nach Gruppe und Profil der Lernenden zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen und ist spannend. Deshalb hat mich dieses Publikationsprojekt begeistert.
Karine Lichtenauer
Laura Loder Büchel und Karin Lichtenauer erklären uns die Ziele dieser Publikation und verraten einige Details zu den Artikeln. Von Zürich über Triest bis nach Toronto bietet diese Ausgabe
- Gedanken über die bestehenden Verbindungen zwischen Sprachen und Museen, etwa Was bedeutet es in einem mehrsprachigen Land wie der Schweiz, wenn ein Museum eine der Landessprachen nicht berücksichtigt?
- pädagogische Initiativen, die zum Teil direkt von Museen ausgehen, etwa Wie kann man ein Museum zugänglicher machen, indem man auf vereinfachte Sprache setzt?
- und eine kleine Auswahl von Forschungsarbeiten zu bestimmten Themen, etwa Welche Rolle können Museen bei der Integration spielen?
Diese Ausgabe wird Ausbildnerinnen und Ausbildner, Fremd- und Zweitsprachenlehrpersonen sowie Lehrpersonen von Immersionsfächern anregen, noch mehr das Klassenzimmer zu verlassen und die Möglichkeiten zu erkunden, die diese kulturellen Orte zur Erforschung der Welt bieten. Es ist auch ein Aufruf an Forscherinnen und Forscher, zu klären, welche Rolle Museen für das Sprachenlernen spielen können.
Museen haben bereits Materialien für Lehrpersonen, wenn auch eher zum Inhalt des Museums und nicht zu Sprachen. Wir sehen aber in Museen viele Möglichkeiten für das Sprachenlernen.
Laura Loder Büchel
Das CeDiLE wünscht allen Leser*innen eine gute Lektüre der neuen Ausgabe von Babylonia.
Hier geht es zur neuen Ausgabe.
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