ADLES, der Schweizerische Verband für Fremdsprachendidaktik, wurde 2014 am Internationalen Tag der Sprachen ins Leben gerufen, um die Fremdsprachendidaktik auf allen Schulstufen und in der Erwachsenenbildung zu fördern und weiterzuentwickeln. Die ADLES bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und „Best Practices“. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums gibt uns die Präsidentin Linda Grimm (PHSG) in diesem kurzen Interview Einblicke in die Entwicklung, die Anliegen und die Ziele des Verbandes.
CeDiLE: Linda Grimm, wer ist sind die Mitglieder:innen und das Zielpublikum der „ADLES“?
Linda Grimm: Die ADLES richtet sich an Fremdsprachendidaktiker:innen aus Pädagogischen Hochschulen und Universitäten, Fremdsprachenlehrpersonen, Forschende und Nachwuchsforschende in den Fremdsprachen, Personen aus dem Bildungssektor und weitere an fremdsprachendidaktischen Fragestellungen interessierten Personen. Die ADLES organisiert regelmässig Veranstaltungen für dieses Publikum. Sie besteht aus Mitglieder:innen und einem Vorstand aus verschiedenen, zur Zeit noch mehrheitlich deutschsprachigen Regionen. Ausserdem haben sich innerhalb des Verbands sogenannte SIGs (special interest groups) gebildet. Diese Gruppen bieten ein offenes Austauschgefäss, in dem aktuelle Fragestellungen in Experten- und Interessensgruppen diskutieren werden. Momentan beschäftigen sich die SIGs mit der Aus- und Weiterbildung von Fremdsprachenlehrpersonen, dem bilingualen Unterricht und der Fachdidaktik Englisch. Neue SIGs werden sehr begrüsst.
CeDiLE: Was waren wichtige Meilensteine in der Entwicklung von ADLES?
Linda Grimm: In den letzten Jahren hat die ADLES ein starkes Netzwerk von Fremdsprachendidaktiker:innen in der Schweiz aufgebaut. Besonders hervorzuheben sind die halbjährlichen Treffen der Mitglieder:innen, die dem fachlichen Austausch dienen, sowie die Entwicklung von regelmäßigen Online-Workshops von Mitglieder:innen für Mitglieder:innen. Die erste internationale ADLES-Konferenz im September 2018, die methodische Fragen des Fremdsprachenunterrichts in den Mittelpunkt stellte, gilt als ein wichtiger Meilenstein in der Verbandsgeschichte. Ein bevorstehendes Highlight ist die Jubiläumsveranstaltung am 25. Oktober 2024, die an der Pädagogischen Hochschule Luzern stattfinden wird.
CeDiLE: Welches sind die Thematiken der Veranstaltungen, die angeboten werden? Wie werden diese ausgewählt?
Linda Grimm: Die ADLES setzt sich mit aktuellen, zukunftsweisenden Themen in der Fremdsprachendidaktik auseinander, die von den Mitglieder:innen eingebracht werden. Neue Forschungsergebnisse, innovative Lehr- und Lernmethoden sowie praktische Anwendungen im Unterricht werden vorgestellt und diskutiert. Im vergangenen Jahr deckten unsere Veranstaltungen eine Vielfalt an Themen ab, darunter der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Fremdsprachenunterricht (siehe Blogeintrag CeDiLE : Künstliche Intelligenz: Was bedeutet dies für den Fremdsprachenunterricht? ), sprachsensible Lehrpersonenbildung, Kompetenzorientierung und Anti-Bias-Strategien in der Fremdsprachenlehrpersonenausbildung. Darüber hinaus haben wir eine Veranstaltung zur Erstellung und Betrachtung von Unterrichtsmaterial für den Englischunterricht auf der Primarstufe organisiert. Die Jubiläumsveranstaltung, die diesen Oktober stattfand, widmete sich der innovativen Verbindung von Nachhaltigkeit und Fremdsprachendidaktik, einem Thema, das in vielen anderen Bereichen bereits fest etabliert ist, in der Fremdsprachendidaktik bislang aber noch wenig Beachtung findet.
Die ADLES setzt sich mit aktuellen, zukunftsweisenden Themen in der Fremdsprachendidaktik auseinander, die von den Mitglieder:innen eingebracht werden.
Linda Grimm
CeDiLE: Ein Blick in die Zukunft: Welche Ziele verfolgen Sie als neue Präsidentin? Was sind die nächsten Projekte von Linda Grimm?
Linda Grimm: Ein zentrales Ziel besteht darin, das Netzwerk der ADLES weiter auszubauen. Dazu möchten wir weitere Fremdsprachendidaktiker:innen und interessierte Personen für unseren Verband gewinnen. Besonders am Herzen liegt uns die Förderung von Nachwuchsforschenden und -dozierenden. Um diese zu unterstützen, finanzieren wir Projekte, wie die Summer School und geben Ihnen die Möglichkeit, Vorträge im Rahmen der ADLES Veranstaltungen zu halten.
Wir streben auch eine intensivere Zusammenarbeit mit Fremdsprachendidaktikverbänden in Deutschland (DGFF) und Österreich (ÖGSD) sowie mit den anderen Fachdidaktikverbänden, insbesondere im Rahmen der KOFADIS (Konferenz Fachdidaktiken Schweiz) und dem LCH (Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz) an. Um diese Vernetzung zu fördern, hat die ADLES seit diesem Sommer eine neue Webseite, die alle wichtigen Informationen zur ADLES, den Zielen und Aktivitäten bereitstellt.
Ein weiteres grosses Ziel für mich ist die Organisation einer zweiten ADLES-Tagung, die idealerweise in Kooperation mit einem der oben erwähnten Verbänden oder dem CeDiLE, einem unserer Partner, durchgeführt werden könnte. Auf unserer neuen Webseite findet man übrigens alle wichtigen Informationen zur ADLES, den Zielen und Aktivitäten.
Besonders am Herzen liegt uns die Förderung von Nachwuchsforschenden und -dozierenden.
Linda Grimm
Herzlichen Dank für das Interview, Linda Grimm.
Um Mitglied der ADLES zu werden, füllen Sie das Kontaktformular auf der ADLES-Webseite aus: Verband Fremdsprachendidaktik Schweiz (ADLES) – Willkommen | Bienvenue (clubdesk.com)
(Wieder-)entdecken Sie unseren Artikel zum Sprachbewussten Unterricht: